Urige Pubs in West Cornwall
Wir unternehmen eine Pubtour und besuchen einige der urigsten Pubs in West Cornwall. Wir beginnen mit einem der ältesten Pubs in Cornwall, dem First and Last Inn in Sennen, einem sehr gemütlichen Pub mit wahrhaften Spukgeschichten. Diesem Pub wird nachgesagt, der Haupttreffpunkt für Schmuggler und Strandräuber gewesen zu sein. Das kleine Gebäude neben dem Pub, heute bekannt als Saddle and Stable Room, war früher wohl der Stall für die Esel, die Laternen zum Strand getragen haben, um die Seefahrer durch die Lichtsignale in die Irre zu führen. Die somit angelockten Schiffe strandeten und wurden geplündert. Zu Beginn des Jahres 1800 war das Schmuggeln von Brandy, Seide und Tee aus Frankreich auf dem Höhepunkt, geheime Tunnel wurden gegraben, um die Diebesbeute zu verstecken. Die Anwohner waren dazu angehalten, sich umzudrehen, wenn die Schmuggler durch den Ort zogen, sodass sie bei Befragungen durch die Polizei keine Angaben machen konnten, da sie ja nichts gesehen hatten. Joseph und Annie George betrieben den Pub Anfang des Jahres 1800 und erpressten den Besitzer, einen reichen Bauern damit, von seinen Schmugglereien zu berichten, wenn sie für den Pubbetrieb zahlen sollten. Der Bauer jedoch wollte die Beiden los werden, woraufhin Annie vor Gericht gegen den Bauern aussagte, der eine lange Gefängnisstrafe erhielt. Sie sagte auch gegen viele andere Bewohner des Ortes aus, was die Bevölkerung in Rage brachte. Die Dorfbewohner rächten sich an ihr und ließen sie bei Ebbe in einem Fischernetz gefangen am Strand zurück; als die Flut kam, ertrank Annie. Ihre Leiche wurde, bevor sie in einem anonymen Grab auf dem Friedhof neben dem Pub beerdigt wurde, in ihr Zimmer gelegt. Noch heute haben die Leute, die in ihrem ehemaligen Zimmer übernachtet haben, Alpträume vom Ertrinken – also sicher stellen, nicht in diesem Zimmer zu schlafen, falls man dort übernachten will.
Heutzutage gibt es dort sehr gutes Essen, eine lange Theke lädt auf ein Bier ein und samstagabends gibt es Live Musik – ein offenes Feuer an warmen Tagen, wunderbar!
Der Turk`s Head, aus dem 13. Jahrhundert, der älteste Pub in Penzance ist urgemütlich, und im Sommer kann man in dem lauschigen Innenhof unter Bäumen sehr schön sitzen und genießen. Vor etwa 750 Jahren waren hier Piraten und Schmuggler versammelt, es gibt einen unterirdischen Tunnel zum Hafen, der benutzt wurde, um die Beute zu verstecken, bevor man an der Theke das Bier genossen hat. Heute noch kann man diesen vom Hof aus sehen. Sehr gutes Essen und gute Biere, außerdem sehr freundliche Bedienung und wirklich empfehlenswert – cheers!
Ein weiterer Pub in Penzance, Admiral Benbow, ebenfalls in der Chapel Street mit einem Piraten auf dem Dach. Der Pub ist in einem historischen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert untergebracht und birgt Artefakte und Teile von Schiffswracks aus den vergangenen 400 Jahren. Viele der Teile sind in wundervoll integriert und eine portugiesische Galere ist hier zu finden; berühmte Besucher wie Gregory Peck, die Rolling Stones und Hugh Grant waren schon hier! Außerdem gibt es auch von diesem Pub aus Tunnel zum Hafen, die Schmuggler waren einst sehr aktiv in Cornwall. Ein sehr uriger Pub, den man wohl nur in Cornwall findet.
Im Norden der Penwith Halbinsel befindet sich einer unserer Lieblingspubs – der Tinner`s Arms – der im Jahre 1271 gebaut wurde als Unterkunft für die Arbeiter, die die Kirche in Zennor erbaut haben. Dieser Pub ist so belassen worden, wie er von Anfang an war, und bietet deshalb uriges Flair mit offenem Kamin, alten Steinfliesen auf dem Boden und Holzbalken an der Decke. Eine gemütliche Theke und nettes Personal machen den Abend zu einem wahrhaften Erlebnis; die Küche ist sehr gut, für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. Was wir persönlich am schönsten finden hier, sind die Donnerstagabende, an denen sich Musiker treffen und zwangslos um den Tisch versammelt gemeinsam Musik machen. Folklore vom feinsten und sehr authentisch in diesem schönen Ambiente; ein unvergesslicher tpyisch cornischer Abend – unbedingt mitmachen!
Sehr gutes Essen bietet auch an der Nordküste gelegen der Gurnard`s Head, ein ehmalige Herberge der Poststation aus dem 16. Jahrhundert. Die Pferde waren in dem heutigen Schankraum untergebracht, oben in den heutigen Gästezimmern waren die Reiter untergebracht. Der Pub ist benannt nach einem Fisch, dem Gurnard, da die Landzunge hinter dem Pub wie dieser Fisch geformt ist. Heute ist dieser Fisch eine Delikatesse mit seinem nussartigen Geschmack, früher wurde er achtlos wieder in`s Meer geworfen. Auf der Landzunge befand sich ebenfalls ein Schloss aus dem Eisenzeitalter und eine Zinnmine, es lohnt sich also, hier eine Wanderung zu unternehmen..das Meer ist wild und die Landschaft einmalig schön. Im Pub gibt es einen gemütlichen Schankraum mit Theke und offenem Feuer, im hinteren Bereich im Restaurant wechselnde Ausstellungen örtlicher Künstler. Im Sommer kann man im großen Garten gemütlich ein Bier trinken und die schöne Aussicht genießen.
Ein Pub in St. Ives, The Sloop, aus dem Jahre 1312 ist immer gut besucht – selbst im Winter sitzen die Leute draußen und trinken ein Bier. Vor allem an Silvester ist hier wirklich was los, phantasievoll verkleidete Menschen überall in den Gassen und um den Pub herum feiern ausgelassen zu Sambaklängen und um Mitternacht ein tolles Feuerwerk am Strand – nicht verpassen!