St Ives: Die Künstlerstadt am Meer in Cornwall
St. Ives ist nach der Heiligen Ia benannt, die auf einem Blatt von Irland nach St. Ives segelte; es ist ein wunderbarer Ort zum Verweilen und um Kunst und Kultur zu genießen. In den kleinen Gassen und am Hafen herrscht lebendiges Treiben, die breiten Sandstrände laden zum Schwimmen und Surfen ein, zahlreiche Restaurants und Pubs bieten außerordentlich gutes Essen – wer Fisch mag, ist hier genau richtig. Heute besuchen wir die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in St. Ives, die Tate Gallery, das Barbara Hepworth Museum und den bekanntesten Pub in St. Ives, den Sloop Inn am Hafen, aus dem Jahre 1312. Zu jeder Jahreszeit sitzen hier Menschen draußen und genießen ihr Ale oder Lager. Ein besonderes Event ist Silvester in St. Ives, man trifft dann auf sehr phantasievoll verkleidete Leute, draußen in den Gassen gibt es Live-Musik und zu Mitternacht ein tolles Feuerwerk am Strand.
Wir fahren mit dem Zug nach St. Ives, da die Zugfahrt am Meer entlang besonders malerisch ist, und Parkplätze sind meistens knapp in St. Ives. Oberhalb des schönen, weißen Sandstrands, dem Porthminster Beach, steigen wir aus dem Zug und schlendern heute – wir haben Glück, es ist gerade Ebbe – am Strand entlang zum Hafen. Dort reihen sich Restaurants, Pubs und kleine, urige Geschäfte sowie das beste Fish & Chips Lokal aneinander, im Sommer ist hier kein Bein an die Erde zu bekommen. Heute ist ein ruhiger Tag, und wir können in Ruhe diesen schönen Ort entdecken.
In St. Ives spielen einige Romane, wie zum Beispiel „Die Muschelsucher“ von der auch in Deutschland bekannten Schriftstellerin Rosamunde Pilcher, und jüngst wurden wir Zeuge einer Filmaufnahme am Hafen. Virginia Woolf verbrachte ihre Kindheit in St. Ives und widmete dem Ort ihren Roman „Jacob`s Room“. Besonders attraktiv ist St. Ives für Künstler aus aller Welt, aufgrund der außerordentlichen Lage im Meer, ist das Licht hier besonders und hat schon immer Künstler angezogen, die sich hier niedergelassen haben. Auch Töpfer wie Bernard Leach ließen sich in St. Ives nieder, noch heute ist die Töpferei in Betrieb und in dem angeschlossenen Museum erhält man einen guten Überblick über die Werke. Ben Nicholson gründete mit weiteren Künstlern im Jahre 1928 eine Künstlerkolonie, seine Frau Barbara Hepworth, war eine der berühmtesten Bildhauerinnen in St. Ives. 1993 wurde am Porthmeor Beach, wo heute auch eine Surfschule und Cafés zu finden sind, ein Ableger der Tate Gallery eröffnet.
In der Tate Galerie gibt es wechselnde Ausstellungen, wir sehen uns heute die Ausstellung „The Modern Lens: International Photography from 1920 to 1960“ an.
Im Café in der Galerie genießen wir Cream Tea: Scones, ein cornisches Gebäck mit clotted cream und einer Tasse Tee – mehr wird nicht verraten, da man das auf jeden Fall selbst probieren sollte – und dazu einen schönen Ausblick auf das Meer, den Surferstrand und die kleine, idyllisch gelegene St. Nicholas Kapelle.
Das Barbara Hepworth Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert; eine kleine, grüne Oase in der Innenstadt St. Ives, wunderbare Skulpturen und Kunstobjekte in ihrer natürlichen Umgebung, die einzigartig wirken aufgrund ihrer Größe und Form. Die Künstlerin ist unglücklicherweise bei einem Brand in ihrem Studio um`s Leben gekommen, man hat jedoch das Studio authentisch erhalten, so dass wir fast das Gefühl hatten, sie kehre jeden Moment zur Arbeit zurück. Auf jeden Fall ist dieser Skulpturengarten einen Besuch wert, wir können diesen aus vollem Herzen empfehlen.
Wir schlendern auf unserem Rückweg zum Bahnhof durch die schmalen Gassen von St. Ives, wo zahlreiche Galerien zu finden sind, einige bieten Malkurse, auch eine gute Kunstschule ist hier zu finden. Wir haben fast den Eindruck im Süden zu sein und nicht in England, das Flair in St. Ives ist sehr mediterran und die Menschen machen einen recht entspannten Eindruck, was auch zum südländischen Flair beiträgt. Wer hier Urlaub machen möchte, sollte frühzeitig buchen, da dieser Ort sehr nachgefragt ist und eins der Hauptattraktionen von West Cornwall ist.